Vereinsgeschichte

Vereinsgeschichte

Der Schützenverein Ringelstein Ottengrün besteht nun seit mehr als 110 Jahren. Die entscheidenden Impulse zur Gründung einer Vereinigung gingen im Jahre 1908 vom damaligen Pfarrer der Kleinen Kappl Herrn Dr. Birner aus.

 

Warum sich der Verein den Namen Ringelstein gab, ist leider nicht überliefert, aber die Väter des Schützenvereins wollten mit der Namensgebung wohl ihre Heimatliebe und ihre Naturverbundenheit bekunden.

Sicher war der damalige Gedanke der Vereinsgründer nicht auf sportliche Leistung der Schützen gerichtet, sondern mehr auf das gesellige Beisammensein.

Die urgemütliche Gaststätte neben der Ottengrüner Wallfahrtskirche Kleine Kappl bot schon damals für alle einen angenehmen Aufenthalt. In dieser Gaststätte wurde dann auch bis zum Jahre 1974 der Schießbetrieb abgewickelt.

 

Als weitere Gründungmitglieder wurden damals eingetragen:

  • Josef Grillmeier (Kl. Kappl)
  • Wilhelm von Günther (Ottengrün)
  • Josef Weidhas (Ottengrün)
  • Johann Plonner (Ottengrün)
  • Michael Engelbrecht (Ottengrün)
  • Franz Josef Weidhas (Pointmühle)

 

Stark geschwächt wurde der ohnehin kleine Verein durch die beiden Weltkriege. Nach Kriegsende konnte aber der Schützenverein Ringelstein Ottengrün durch die Übriggebliebenen wiederaufgebaut werden. An der Spitze des Vereins stand damals bis zum Jahre 1955 Ludwig Sölch aus Ernestgrün.

 

Nach der Vorstandschaft von Ludwig Sölch übernahm Theo Weidhas, ein Mann aus den Reihen der Mitglieder, die Vereinsführung. Ab diesem Zeitpunkt blühte der Verein wieder auf.

Der unermüdliche Einsatz des damaligen 1. Schützenmeisters Theo Weidhas war wohl der Grund dafür, dass der Verein am 6. Juli 1958 das 50-jährige Gründungsfest mit einer Fahnenweihe feiern konnte. Als Fahnenpatin konnte damals Frl. Walburga Stock gewonnen werden, besser bekannt als Frau Walburga Planner aus Hardeck.

Patenverein wurde die Zimmerstutzengesellschaft Waldsassen, unter der Führung des damaligen 1. Schützenmeisters Hans Dietl aus Waldsassen, mit der die Patenschaft bis heute besteht.

 

Der Schießbetrieb der Ringelstein-Schützen wurde bis zum Jahre 1974 in der Gaststätte Kleine Kappl abgewickelt. Die Anforderungen des Bayerischen Sportschützenbundes und steigende Mitgliederzahlen machten es aber notwendig, an einen Bau eines eigenen Schießstandes mit Schützenheim zu denken.

So entstand in den Jahren 1972-1974 unser Vereinsheim unter der Leitung des damaligen Vorstandes Berthold Sölch aus Ernestgrün. Nach der Fertigstellung im Jahre 1974 erfolgte die Einweihung des neuen Schützenhauses mit einem Eröffnungsschießen. Seitdem werden in diesem Vereinsheim alle Schieß- und Geselligkeitsveranstaltungen abgehalten.

 

Ein weiterer Höhepunkt war im Jahre 1983. Unter der Leitung des 1. Vorstandes Gerhard Grillmeier konnte das 75-jährige Gründungsfest gefeiert werden. Als Festleiter fungierte der damalige 3. Schützenmeister Ludwig Zant aus Ottengrün. Zu diesem Jubiläum konnten auch acht Festdamen gewonnen werden.

 

Ein stattlicher Kirchenzug bewegte sich von Ottengrün aus zur Kleinen Kappl, wo mit dem damaligen Pfarrer Herrn Oswald Mayerhöfer ein feierlicher Gottesdienst gefeiert wurde.

 

Weitere Anforderungen an den Schießbetrieb stellten sich im Jahre 1985. In 600 Stunden Eigenleistung wurde der bestehende Schießstand überdacht und feierlich eingeweiht. So konnte auch bei schlechter Wetterlage der Schießbetrieb aufrechterhalten werden.

 

Auf Initiative unserer Schützenbrüder Josef Grillmeier aus Ottengrün, der damals bereits Mitglied und Böllerschütze bei den 1. Röhner Böllerschützen war, und Willi Planner aus Hardeck erfolgte im Jahre 1986 die Gründung einer Böllergruppe. 15 Mann legten damals vor dem Gewerbeaufsichtsamt eine staatliche Prüfung ab. Heute zählen zur Böllerschützengruppe mehr als 30 Schützen.

 

In all den Jahren, seit der Wiedergründung nach den beiden Weltkriegen, fungierten als 1. Vorstand:

Jahr Vorstand Ort
1945 - 1955 Ludwig Sölch Ernestgrün
1955 - 1959 Theo Weidhas Pointmühle
1962 Lorenz Dietl Ernestgrün
1963 - 1966 Bernhard Schnurrer Rothmühle
1967 - 1969 Hubert Wittmann Neualbenreuth
1969 - 1970 Gerhard Fischer Schachten
1970 - 1976 Berthold Sölch Ernestgrün
1976 - 1981 Oswald Heinl Ottengrün
1981 - 1992 Gerhard Grillmeier Ernestgrün
1992 - 1995 Reinhold Scharnagl Schachten
1995 - 2013 Gerhard Grillmeier Ernestgrün
2013 - 2017 Karl Sturm Ernestgrün
seit 2017 Armin Strohmaier Bad Neualbenreuth

2008 wurde das 100-jährige Vereinsjubiläum des Schützenvereins mit Weihe der restaurierten Fahne unter dem damaligen 1. Vorstand Gerhard Grillmeier gefeiert. Zu diesem Fest konnten auch zehn hübsche Festdamen gewonnen werden. Fahnenpatin war Franziska Bötzl, heute Franziska Meier.

 

Da all die Jahre auch an unserer Vereinsfahne nicht spurlos vorübergingen, entschied man sich für eine Restaurierung der Vereinsfahne im Kloster Waldsassen, um beim 100-jährigen Gründungsfest das Schmuckstück neu präsentieren zu können. Der damalige 2. Vorstand Reinhold Müller und seine Frau hatten sich der Sache angenommen und die Restaurierung in die Wege geleitet. So kam es, dass unsere Fahne bei Schwester Agnes von den Cistercienserinnen der Abtei Waldsassen in mühevoller und langwieriger Handarbeit wieder erneuert wurde.

 

Im Jahr 2018 gab es einen weiteren Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Unter 1. Vorstand und Festleiter Armin Strohmaier wurde das 110-jährige Vereinsbestehen des Schützenvereins mit einem noch nie dagewesenen 3-tägigen Fest gefeiert. Im Zuge dieses Festes, wurde auch der bereits in die Jahre gekommene Schießstand renoviert und restauriert, um nicht nur für das mit dem Fest verbundene Jubiläumsschießen, sondern auch für die kommenden Jahre gerüstet zu sein.


So konnte 2018 nach über 30 Jahren unter Vorstand Strohmaier und 1. Sportleiter Stefan Zant eine Mannschaft mit 10 Schützen wieder eingeführt und für die Stiftlandgauklasse gemeldet werden.

2019 gingen dann bereits drei Mannschaften  - zwei Luftgewehr- und eine Luftpistolenmannschaft - mit großem Erfolg in die Rundenwettkampfsaison.

 

In all unseren Gemeinden bilden Schützen einen wesentlichen Bestandteil im Vereins- und Kulturgeschehen und leisten damit einen wichtigen Beitrag im sportlichen und gesellschaftlichen Leben der Dorfgemeinschaft. Gerade die Schützen sind die Garanten für Tradition, Treue zur Heimat, Bekenntnis zum Väterglauben und sportliche Heimat. Doch nicht nur Pfelge von Brauchtum und Tradition sind ein wichtiger Bestandteil im Schützenwesen, sondern auch die Förderung, Ausübung und Unterstützung des modernen Schießsports als Sportverein. Dies sind überlieferte Werte, die jederzeit hochgehalten werden müssen und nicht nur ein Lippenbekenntnis sein dürfen. Dies soll für uns Schützen Auftrag sein, um tatenvoll und beispielgebend zwischen Tradition und Moderne zu wirken.

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